Grundlagen des Nähens
Die richtige Ausrüstung:
Erfahre, welche Grundausstattung für Nähanfänger essentiell ist
Wenn du mit dem Nähen beginnst, ist es wichtig, die richtige Ausrüstung zu haben. Hier sind ein paar Punkte, über die jeder Nähanfänger nachdenken sollte:
- Nähmaschine für Anfänger: Wähle eine einfache, aber zuverlässige Nähmaschine, ideal für Nähanfänger. Achte auf Benutzerfreundlichkeit und Grundfunktionen wie Geradstich und Zickzackstich. "Beste Nähmaschine für Anfänger" ist ein Schlüsselbegriff, den du bei der Suche berücksichtigen solltest. Anfänger-Nähmaschinen sind oft mechanische Nähmaschinen, da diese mit ein paar Knöpfen einfach einzustellen sind. Da die Einstellung mechanisch (also z.B. durch Drehen an einem Rad) erfolgt, sind diese Maschinen billiger als Computernähmaschinen.
Ich rate NähanfängerInnen zu mechanischen Nähmaschinen, da diese günstiger in der Anschaffung sind. Achte aber darauf, dass das "Innenleben" der Maschine nicht aus Plastik aus, sondern aus Metall. Daher sind Nähmaschinen von diversen Discountern / No Name Marken eher nicht geeignet. Es gibt aber tolle Einsteigermaschinen von vielen namhaften Nähmaschinenherstellern. In unserem Kurs Maschinenkunde stelle ich zum Beispiel eine mechanische Einsteigermaschien von W6 Wertarbeit vor (Link zur Nähmaschine). W6 bietet auch ein tolles Wartungservice an, denn eine regelmäßige Wartung der Maschinen ist für perfekte Nähergebnisse unbedingt notwendig.
Und glaube mir, du kannst ganz viele Kleidungsstücke nur mit Geradstich und Zickzack nähen, du kannst später immer noch auf hochpreisigere Maschinen mit mehr Funktionen umsteigen. Eine weitere tolle Funktion (die aber auch ganz viele Anfängermaschinen schon haben) ist die 4 Stufen-Knopflochautomatik. So nähst du ruckzuck wunderschöne Knopflöcher in deine Kleidungsstücke.
Du fragst dich jetzt vielleicht "Brauche ich auch eine Overlock?"
Nun, wenn du am Anfang hauptsächlich Webware nähst, dann ist die Antwort nein. Wenn du auch ganz gerne Maschenware wie z.B. Jersey vernähen möchtest, dann ist die Antwort ja, aber...
Du kannst auch ein T-Shirt aus Jersey mit der günstigen Einsteigernähmaschine udn ohne Overlock nähen - ja, das ist möglich! Du kannst dir dazu gerne unseren Minikurs holen (hier kommst du zum Kurs), dort zeige ich dir wie du ein Shirt nur mit der Nähmaschine nähen kannst. Auch die Verarbeitung mit der Overlock wird erklärt, so hast du den direkten Vergleich zwischen Overlock und Nähmaschine.
Jetzt kommt das ABER..... es sieht einfach viel professioneller mit der Overlock aus! Und die Nähte sind auch viel haltbarer. Viele Kursteilnehmer starten mit einer günstigen mechanischen Nähmaschine und rüsten dann ziemliche schnell eine Overlock nach. Im Kurs Maschinenkunde zeige ich übrigens auch eine Overlock vom Hersteller W6.
Eines sollte dir aber klar sein: Egal ob deine Maschine € 100, - oder € 1000,- kostet, die Qualität der Nähte und des fertigen Kleidungsstück hängt von deinem Können und Wissen ab und nicht von der Maschine ;) - Nadeln und Faden: Dein Wissen sollte daher auch die grundlegenden Basics zu Nadel und Nähgarn umfassen. Minderwertiges Nähgarn reißt während des Nähvorgangs und verfusselt die Maschine. Falsche Maschinennadeln führen zu einem unschönen Stichbild bzw. werden Stiche ausgelassen in der Naht. Außerdem können falsche Nadeln Löcher im Stoff und den verwendeten Materialien hinterlassen.
Du hast vielleicht schon davon gehört, dass es Nadeln für Webware und Nadeln für Jersey (Maschenware) gibt. Der Unterschied dieser Nadeln, ist eine anders geformte Nadelspitze. Jerseynadeln haben auf der Verpackung den Zusatz SUK und haben eine rundere Nadelspitze als Nadeln für Webware. Es gibt natürlich noch ganz viele andere Nadelformen und auch Nadelstärken. Eine dünne Nadel hat zum Beispiel eine Stärke von 60, eine dicke Jeansnadel zum Beispiel 110.
Beim Nähgarn ist es genau umgekehrt: je kleinder die Zahl, desto stärker das Garn. Ein 30er Garn ist zum Beipiel ein dickes Knopfloch oder Jeansgarn, ein 100er Garn ist ein Allesnäher für die Nähmaschine und Overlockgarn ist noch etwas dünner und hat die Stärke 120
Wenn du Basiswissen zu diesem Thema haben möchtest, dann schau dir doch mal diesen Kurs an: Fachwissen Nadel und Faden
- Schere und Rollschneider: Eine hochwertige Stoffschere ist entscheidend für saubere Schnitte. Ergänze deine Ausrüstung mit einer kleineren Schere für Fäden. "Stoffschere für Nähanfänger" kann ein nützliches Suchwort sein, wenn du im Inernet nach Scheren suchst. Für dünne Gewebe wie Viskose oder Seide bzw. für dünne Jersey Stoffe ist ein Rollenschneider sehr praktisch. Achte beim Kauf darauf, dass du die Klingen austauschen kannst, denn diese werden mit der Zeit natürlich stumpf.
Übrigens für deine Papierschnitt nimm bitte niemals deine Stoffschere - besorge die eine eigene Papierschere. Zum Thema Schere und Rollschneider ist auch dieser Kurs vielleicht interessant für dich: Zuschnitt und Vorarbeiten - Stecknadeln und Nadelkissen: Unverzichtbar, um Stoffteile vor dem Nähen zu fixieren. Am besten sind dünne Stahlstecknadeln ohne Plastikkopf. Und hier ein Tipp von mir: verbogene oder kaputte Stecknadeln sofort entsorgen - diese können den Stoff beschädigen. Für Maschenware sind Stecknadeln für Anfänger nicht so gut geeignet, hier sind Stoffklammern empfehlenswert.
Deine Stecknadeln bewahrtst du am besten in/auf Nadelkissen auf, diese gibt es in verschiednen Variationen: Handnadelkissen, magnetische Nadelkissen, gepolsterte Nadelkissen, Schaumstoffnadelkissen, .... - Maßband und Lineal: Ein flexibles Schneidermaßband, ein Handmaß und ein Lineal sind notwendig für genaue Messungen beim Zuschnitt, beim Nähen und auch beim Zeichnen von Schnittmuster.
- Bügeleisen und Bügelbrett: Ein oft unterschätztes Werkzeug im Nähprozess. Bügeln ist das halbe Nähen!
Dein fertiges Kleidungsstück wirkt viel professioneller und schöner, wenn du zwischendurch deine Nähte fachgerecht bügelst. die wichtigsten Bügelgrundlagen erfährst du in diesem Kurs Bügelhilfen und Bügeltipps. - Schneiderkreide / Markierstift: Um deine Schnittmuster und Markierungen am Stoff anzeichnen zu können, eignet sich weiße Schneiderkreide am Besten. Diese lässt sich fast immer rückstandslos aus den Materialien herausbürsten / auswaschen. Es gibt auch eine Reihe von Markierstiften /Zauberstiften, diese sind aber mit Vorsicht zu verwenden. Viele dieser Stifte verschwinden durch Wärme entweder beim Büglen oder aber auch die Handwärme / Körperwärme, wenn du Stoffteile in der Hand hast. Auf der anderen Seite gibt es auch Stifte, über die nicht gebügelt werden darf, da diese sonst gelbliche Stellen hinterlassen können. Diese Verfärbungen lassen sich auch oft nicht mehr herauswaschen. Wenn du also Markierstifte oder auch farbige Schneiderkreide verwendest, dann teste bitte vor der Verwendung, was diese auf deinem Stoff "anrichten" und ob diese rückstandsfrei wieder entfernen kannst.
Im nächsten Blogartikel widme ich mich dem Thema Schnittmuster und der Frage "Warum passen mir oft keine fertigen Schnittmuster?"
